Landschaft und Freiraum
Grundsätzlich sollen bei neuen Projekten zukünftige Entwicklungen berücksichtigt werden. In der Gegenwart sind das der Klimawandel und im Hinblick auf das vorliegende Projekt urbane Bereiche in denen Hitzeinseln entgegengewirkt werden muss. Großflächiger und vorausschauend geplant, schlagen wir eine Frischluftschneise von der Sill kommend vor, die sich im zukünftigen Quartierspark in der Schlachthofgasse, in Straßenbegleitgrün in der Matthias-Schmid-Straße und im Innenhof des Schlachthofblocks ausbreiten darf. Bäume in Kombination mit einem versickerungsfähigen Untergrund binden CO2 und kühlen die Umgebungsluft um bis zu 10° C. Wasser als kühlendes, Leben gebendes und spielerisches Element komplettiert die klimafitte Freiraumplanung. Die Stadtlandschaft in Innsbruck hat viele Anknüpfungspunkte und lädt zu baulichen Referenzen ein:
Die Sill, der Inn und die Innau, die Nordkette, das Mittelgebirge um Igls, Almenlandschaften.
Innenhof
Im Innenhof findet sich eine Hügellandschaft, die spielerisch zu erkunden ist. Ein Teil widerspiegelt eine Au- und Flusslandschaft. Ein Biotop stellt das Zentrum dar. Holzdecks, Stege und Balancierelemente stellen das Mobiliar dar. Eine Wildblumenwiese, Stauden, Gräser und Schatten spendende Bäume locken Insekten an und bilden mit dem Kleinbiotop einen natürlichen Lebensraum für diverse Tiere. Man kann diesen Raum erforschen aber er soll auch als Entspannungsoase dienen.
Der zweite Teil soll Uferflächen imitieren. Ein Sandspielplatz mit einer Wasserpumpe soll naturnahes Matschspiel ermöglichen, aber auch Flächen für „sauberes Spiel“ bieten. Die versickerungsfähige Wassergebundene Decke stellt eine kühle Oberfläche dar und unter den Bäumen finden sich Holzdecks zum Treffen und Ruhen.
Der Boulevard stellt eine Aktivzone dar, in der sich z.B. Radfahrer durch die Hügellandschaft bewegen können.
Im Spielplatz des Kindergartens findet sich eine Almenlandschaft wieder, die am höchsten Punkt eine Rutsche als Highlight beinhaltet. Wackelschafe und ein Hirtenhund wachen über die Alm. Rundholzkletterlandschaften lassen die Kinder aktiv und sicher die Landschaft erleben. Holzdecks unter den Bäumen laden zur Pause im Schatten ein.
Dach
Am Dach finden sich drei Freiraumbereiche wieder: eine ökologische Dachgartenfläche, die nicht betreten werden kann und Platz für Insekten bietet, eine Sitz- und Liegelandschaft die zum „Berge schauen“ einlädt und einen Rückzugsort darstellen soll und einen Gemeinschaftsgartenbereich, in dem Bewohner anbauen, ernten und gemeinsam essen können.
Quartierspark „Schlachthofpark“
Im Park finden wir im Zentrum einen Quartierstreff mit einer Hügellandschaft auf der sich Wasserfontänen als Kühlungs- und Spielmöglichkeit wiederfinden. Eine Kletterlandschaft bildet die Referenz zur Nordkette. Ein Ballspielplatz sorgt für ungestörtes Spiel außerhalb der Wohnanlage. Großzügige Wiesenliegeflächen unter Bäumen laden zum Entspannen ein.
Zukunftsflächen
Richtung Nordosten soll die Freiraumfläche ausgeweitet werden oder bereits mitgedacht werden.
Quartiersmarkt
In Richtung der Bögen schlagen wir eine spannende Markt-/Kommunikationsfläche vor, in der Marktstände, Gastronomie, öffentliche Sitzmöglichkeiten, Baumtröge inkl. Bepflanzung ihre Plätze finden können.
Silltreppen
Die Öffnung des Sillufers soll einerseits Frischluft in das Viertel bringen, andererseits soll es auch als Entspannungsfläche am Fluss dienen. Eine Einbindung des Radwegs scheint gut möglich zu sein.