Konzept
Die Landschaft um Deutschlandsberg charakterisiert sich durch eine Hügellandschaft, die sich nach Kärnten hin auftürmt und sich durch eine Pultscholle erhoben hat: Die Koralpe. Ausgehend von diesem prägenden Teil der Umgebung gliedert sich der „Neue Untere Platz“, der ausgehend von der Begegnungszone barrierefrei ist in verschiedene neue Bereiche, die inspiriert durch die Pultscholle von modulartigen Freiraummöbeln gebildet wird. Diese haben auch die Funktion der Abgrenzung zur Fahrbahn hin. Das Sicherheitsgefühl von Fußgängern soll dadurch erhöht werden. Das Projektgebiet gibt die Grenzen der Begegnungszone vor und diese sind als positiv zu bewerten. Die Freiräume rund um den angedachten Neubau in der Feldgasse bedürfen im Laufe der Errichtungsplanung sicherlich gesonderter Zuwendung. Die Parkplatzsituation zwischen Koralpendruckerei und Ärztezentrum ermöglicht wahrscheinlich eine für die Zukunft sehr gute Stellplatzversorgung für die Innenstadt. Die wenigen Stellplätze der jetzigen Situation sind so kompensierbar. Eine neue Torsituation für Deutschlandsberg ergibt der neue „Untere Platz“. Durch die Verlegung der Hauptstraßeneinfahrt und durch die Schaffung eines großzügigen Platzes vor der Statue Hl. St. Josef entspannt sich die Verkehrsfunktion und die Außenwirkung von Deutschlandsberg wird dadurch gestärkt. Die Aufenthaltssituation für Bewohner und auch Besucher wird durch die benutzbare Insellandschaft rund um das neue Zentrum verbessert. Ein Brunnen zieht Menschen an, wie auch einige durch Baumneupflanzungen erzeugte Schattensituationen, die sich nun aneinanderreihen. Die bestehendem Gastgärten werden durch die Neuplanung gestärkt. Durch die Gestaltung, insbesondere durch die vereinheitlichte Pflasterung und durch die pultschollenartigen Möbelsituationen bzw. durch Beleuchtung wird ein einheitlicher Platz geschaffen und trägt zu einem attraktiveren Freiraum bei. 
Materialien
 Die Grundstruktur des Platzes wird durch Metalltröge geschaffen, die modulartig und inselartig die Fahrbahn vom Rest trennen. Die Tröge werden durch Sitz-/Liegpodeste aus Robinienholz aufgelockert, auch Abfalleimer finden in den Inseln ihren Platz. Alle Inseln sind bepflanzt. Die Ausstattung - Radbügel, Leuchten, Informationssystem wird auch wie die Metalltröge in Metall bzw. Aluminium sein und pulverbeschichtet graphitschwarz sein. 
Pflanzen 
Die bestehenden Kirschenbäume im Süden des Projektgebietes werden in der Neuausrichtung der Hauptplatzallee verpflanzt. Die drei Spitzahorne in der Feldgasse sollen auch erhalten bleiben. Drei größere Bäume finden Verwendung am neuen Platz: Im Zentrum des Platzes soll ein Lederhülsenbaum – Gleditsia triacanthos „Sunburst“ für Schatten und trotzdem für ein luftiges Erlebnis sorgen. In der nächsten größeren Pflanzinsel präsentiert sich eine Hopfenbuche -Ostrya carpinifolia, der Baum des Jahres 2019. Gegenüber sorgt eine Edelkastanie – Castanea sativa dafür, dass man sich im Süden des Landes wähnen darf. Drei Stück Feuerahorne – Acer ginnala, 2 Felsenbirnen – Amelanchier lamarckii sowie ein Rotdorn – Crataegus laevigata „Pauls Scarlet“ ergänzen als Kleinbäume mit 4-7 m den Baumbestand am Platz. Die Stauden-/Gräserpflanzungen orientieren sich an den prägenden Farben der Weststeiermark und dessen trinkbarem Aus-hängeschild. Sie alle zeichnet eine extensive Pflege und Blühfreudigkeit aus. Diese Pflanzungen sorgen für neue Lebensfreude am Platz und sind unverzichtbar für eine gelungene Neuplanung. Die Stauden-/Gräserpflanzung findet sich in den Pflanztrögen und in den am Boden liegenden Pflanzmulden wieder. Das Farbkonzept sieht eine Miteinbeziehung der Umgebung vor. Der berühmte Wein der Region spielt hier eine Rolle, der ersichtlich auch schon Andere in Deutschlandsberg inspiriert hat. Einige Pflanztröge aus Metall finden sich in diesen Farben wieder. Als Kontrast dazu wird für die Möblierung ein dunkles anthrazit vorgeschlagen, dass Ruhe in die Gestaltung bringt. Auch die Leuchten und das Informationssystem werden in diesem Farbton sein. 
Verkehr 
Die vorgeschriebene Fahrbahnbreite wurde an der Landesstraße eingehalten. Der gewünschte Fahrbahnbelag ist eine halbstarre Decke, die über den bestehenden Asphalt gezogen wird. Zwei kleine Rampen im Norden und Süden der Landesstraße in die Begegnungszone verringern das Tempo und kompensieren so den entstehenden Höhensprung. Die Fahrbahn wird verschwenkt und östlich der Statue nach Süden geführt. Es entstehen keine Nachteile für den Autoverkehr und die Torsituation am Hauptplatz wird gestärkt. Eine Bushaltestelle liegt direkt vor der Statue Hl. St. Josef. Die Bushaltestelle Süd-Nord wird vor das „Kerschner Haus“, Grazer Straße 1 verlegt. Diverse Radbügel wurden am Platz verteilt und laden so Radfahrer ein, sich mit dem Rad in die Innenstadt zu bewegen. 
Pflege
Die Pflasterbeläge sind ohne großen Aufwand auch mit Schneeräumfahrzeugen zu reinigen. Die Möbelinseln sind tlw. mobil. Die größeren Inseln mit den Bäumen sind fixiert. Die Pflanzen sind allesamt als Klimapflanzen zu bezeichnen. Das heißt sie vertragen längere trockene, heiße Perioden, wie sie nun in Österreich in den Sommermonaten vorkommen. Die Bäume sind auch stadtklimaerprobt. Die Gräser bilden das Grundgerüst und werden durch diverse Staudenpflanzungen ergänzt. Auch diese sind sogenannte Präriepflanzen, d.h. trockenheitsresistent.

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