Die Arbeit beschäftigt sich mit der Landschaftswahrnehmung im Gehen, ihrem Unterschied zur Perzeption aus dem Auto oder der Bahn auf Schnellverkehrsstrecken und mit dem Wahrnehmungsunterschied von Stadt und Land im „Gehmodus“. Die theoretische Grundlage dieser Masterarbeit bildet eine Definition und Diskussion von aktuellen Begrifflichkeiten, welche die Themenbereiche „Gehen in der Landschaft “ und „Wahrnehmung und Landschaft “ umfasst. Eine historische und kompilatorische Aufarbeitung der „Geschichte des Gehens in der Landschaft “ und ihrer Wahrnehmung komplettiert den theoretischen Diskurs in der vorliegenden Arbeit. Mittels einer dokumentierten Fußreise von Wien nach Linz im Korridor von Westbahn und Westautobahn und im Vergleich dazu, einer Bahn- und einer Autofahrt, wird der Frage nachgegangen, wie sich die Landschaftswahrnehmung im Gehen, von jener aus Verkehrsmitteln auf Schnellverkehrsstrecken
unterscheidet und warum Landschaftswahrnehmung im „Gehmodus“ eindrücklicher und umfassender ist. 
Die Methode, mit der die Strecke untersucht wurde, basiert auf der Theorie der Spaziergangswissenschaften, welche das Ziel vom Sehen zum Erkennen verfolgt und auf dem „Dérive“, einer Aneignungsform von Terrains, die sich an psychogeogaphischen Wahrnehmungen orientiert. 
Die Ergebnisse belegen, dass sich der Landstrich zwischen Wien und Linz im „Gehmodus“ viel intensiver wahrnehmen lässt und eine detaillierte Beschreibung der Landschaft erfolgen kann. Es zeigte sich weiter, dass sich Stadt und Land in ihrer Gestalt verändert haben und sie miteinander verschmelzen, was nicht nur anästhetische Wahrnehmungsschwierigkeiten beinhaltet: ländliche Dorfkerne wirken unbelebt und Kommunikationstreffpunkte finden sich nur mehr in den Einkaufszentren an den Dorfrändern, die wiederum nur von Autofahrern problemlos erreichbar sind. Die  Zukunftsaufgabe Für Planer/Planerinnen, die sich mit der zeitgenössischen Landschaft in Europa auseinandersetzen, wird es sein, den Menschen die veränderte Ästhetik der Kulturlandschaft des 21. Jahrhunderts zu vermitteln, dabei auf ihre Prozesshaftigkeit zu verweisen und das Gehen als Entwurfswerkzeug neu zu entdecken.

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