© Christian Pichlkastner
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 „Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand“
Charles Darwin

Der Teil A des Kaiser-Josef-Platzes in Wels wurde im Herbst 2021 eröffnet. Der EU-weit offene einstufige Realisierungswettbewerb der im Sommer 2020 gemeinsam mit Steinkogler Aigner Architekten (Generalplaner) gewonnen wurde, steht so, in relativ kurzer Umsetzungszeit, den Nutzern zur Verfügung. Der fertige Platz soll einen wichtigen Beitrag in der Diskussion um die Klimaveränderung liefern. Er soll anregen, sich mit den wesentlichen Klimathemen unserer Zeit auseinanderzusetzen, und auf die Knappheit natürlicher Ressourcen verweisen.
Historische Aufnahmen von Wels zeigen eine Landschaft, die von Flüssen dominiert war. Die Traun und der Mühlbach mäandrierten durch die ersten Siedlungen von Wels. Die Welser Heide prägte das Umland. Schotterterrassenablagerungen sind ein Relikt aus der Eiszeit. Der Kaiser-Josef-Platz war einst ein großer Vorstadtplatz, der das Land und die Stadt verband. Der Entwurf zeigt Einflüsse des Umlands und der Landschaftsgeschichte, soll aber den urbanen Charakter behalten. Ausreichend kühlende Bäume, die sich schon als klimafit erwiesen haben, bilden gemeinsam mit den Landschaftsinseln den Rahmen für den Stadtraum, der neben der Dynamik, die er jetzt schon besitzt, auch Platz zum Verweilen bieten soll.
Die Neugestaltung der “Rendezvous-Haltestelle” für 8 gleichzeitig haltende 18 m lange Gelenkbusse war die größte Herausforderung im Planungs- und Bauprozess. Drei unterschiedlich groß dimensionierte Dächer überspannen den Platz und sollen an Hitzetagen Kühlung (Dachbegrünung, Holzuntersicht) bringen. Intarsien am Dach, die sich in Form von Landschaftsinseln am Platz widerspiegeln, sollen einen zusätzlichen Kühlungseffekt bringen. Außerdem sollen die durch die Ausnehmungen wachsenden Bäume symbolhaft für eine neue Ära der Stadtgestaltung und eine klimarelevante Planung stehen.
Die Fußgänger sollen von der Neugestaltung in der adaptierten Begegnungszone am meisten profitieren. Die Randbereiche und die Businsel wurden vergrößert und bieten so mehr Platz für die flanierenden Akteure des Raumes. Die Mündung einer der meist frequentierten Einkaufsstraßen der Stadt ist durch die Weiterführung des Pflasters als “Teppich” zu erkennen.
Der helle Granitstein aus dem Bayrischen Wald, der die Fußgängerbereiche von der Fahrbahn abgrenzt, soll dem hoch frequentierten Platz gemeinsam mit den verbindenden Dachkonstruktionen eine neue Identität geben.
Das wichtigste am neuen Kaiser-Josef-Platz sind aber die Baum- und Staudenplanzungen. Die Bäume wurden in erhöhte Betonpflanzinseln gesetzt um dem Nutzungsdruck in der Erde (Leitungen) und der darunter liegenden Tiefgarage etwas zu entgehen. Eine Anlehnung an das Schwammstadtprinzip soll den Bäumen genügend Wurzelraum bieten. Klimafitte Pflanzen (darunter auch heimische Gehölze) verbinden den Platz und laden zur Rast im Schatten. In die Pflanzinseln wurden auch Stauden- und Gräser gesetzt. Neben dem Benefit der Blütenpracht auch aus ökologischen Gründen. 
Die Beleuchtung des Platzes ist eine der Besonderheiten, die abends ein freundliches, aber auch avantgardistisches Ambiente kreiert. Led-Bänder unter dem Dach sowie die Bankunterbeleuchtungen der Betonpflanzinseln verleihen dem neuen KJ ein besonderes Erscheinungsbild. Zwei Brunnenanlagen ergänzen die Neugestaltung um ein weiteres Element: Wasser. Die beleuchteten Anlagen waren ein wichtiges Kriterium Im Planungsprozess und sollen Unterhaltung und Entspannung bei Betrachtung bieten.
Die Nutzung des Platzes wird durch eine erhöhte Anzahl an Sitzgelegenheiten ohne Konsumationszwang und Fahrradabstellplätzen aufgewertet.

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